Berichte
Am Sonntag, 20.3.22 fand in Schlieren in den modernen Räumlichkeiten der VetTRUST Kleintierpraxis ein Erst Hilfekurs für Hunde statt.
Ich freute mich riesig auf diesen Anlass und war gespannt, was mich und meine Vierpfoten erwarten werden.
Als erstes stand ein Theorieblock auf dem Programm : ein äusserst informatives Referat von Frau Dr. med. vet. Daniela Riedler zum Thema «Notfälle beim Hund – wie kann ich helfen?»
Die Lernziele waren:
• Die Vitalparamater des Hundes kennen – Was ist normal?
• Notfälle erkennen – Was ist nicht normal?
• Erste Hilfe leisten – Wie kann ich helfen?
Schnell wurde uns klar, dass jeder Hundehalter*in die Referenzwerte (=Körpertemperatur, Puls-/Herzfrequenz, Atemfrequenz, Farbe der Schleimhaut, Kapillarfüllungszeit) seines Hundes kennen sollte. Wir erhielten nützliche Tipps für die praktische Durchführung. Frau Dr. med. vet. Daniela Riedler erklärte uns mögliche Symptome und Ursachen folgender Notfälle :
- mögliche Anzeichen von Schmerzen / Schock
- Unterkühlung, Erfrierungen <-> Überhitzung, Verbrennungen
- Wunden (Schnitt -, Riss-Quetsch - und Stichwunden) und Blutungen
- Knochenbrüche
- Bienen - /Wespenstiche
- Gastrointestinale Probleme (Erbrechen, Durchfall, Darmverschluss, Darmdrehung)
- Vergiftungen – Was ist im Haushalt giftig für Hunde ?
- Epileptische Anfälle – Ursachen ?
- Atemnot / Ertrinken
Im Raum stand immer die Frage : Wie kann ich effektiv helfen? … zugegeben, in Anbetracht der Fülle von möglichen Notfällen, hofften wir alle insgeheim, dass es beim heutigen Kurs über die wichtigsten theoretischen Grundlagen bleiben möge und wir eine unbeschwerte, Notfall-freie Zeit mit unseren Fellnasen geniessen dürfen!
Mir wurde jedoch auch bewusst, wie schnell mein Hund in eine ungemütliche Situation geraten kann, in der er auf mein kompetentes Reagieren und Handeln angewiesen ist.
Meine wichtigsten «Take home messages» waren / sind :
• Ich muss die Vitalparameter (die Ruhewerte, Normalwerte) meines Hundes kennen!
• Ich kenne die wichtigsten Notfälle beim Hund und kann richtig handeln ( inkl. Ruhe bewahren und Selbstschutz!)
• Ich schaffe mir ein «PocDoc» an – das smarte Erste Hilfe Kit für unterwegs (für 39.90 Fr. erhältlich)
Nach einer kurzen Verschnaufpause folgte der Theorieteile des Praxisteils : wir lernten die lebensrettenden Sofortmassnahmen «ABC» (Atmung-Beatmung-Circulation) kennen und wo wir diese bei den Hunden ertasten und sehen können :
-> Pulsqualität, Herzfrequenz und kapillare Füllungszeit.
Die Beurteilung der Schleimhaut ist dabei das «A» und «O»!
Frau Dr. med. vet. Fabienne Barna erläuterte uns das Verhalten am Unfallort, das Anlegen von verschiedenen Verbänden und einer Maulschlinge, die Vorbereitung des Hundes zum Transport bei einer Fraktur oder offenen Bauchverletzung, sowie was die Tierapotheke zu Hause beinhalten sollte …
… viele nützliche, spannende und wertvolle Informationen und Tipps haben wir erhalten.
Da bekanntlich «die Übung den Meister macht», durften wir nach der Mittagspause an unseren eigenen Hunden Hand anlegen! Für diesen abschliessenden praktischen Teil wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt : je vier Hunde mit ihren Besitzer*innen begaben sich in ein (!) Behandlungszimmer. Wir befanden uns auf engstem Raum, doch unsere Fellnasen schickten sich vorbildlich in diese aussergewöhnliche Situation … und dies war erst der Anfang!
Frauchen und Herrchen suchten nun bei ihren Hunden nach den Körperstellen, wo man den Puls zählen konnte, die Herzfrequenz spürte und die kapillare Füllungszeit sehen konnte. Danach folgte die Verbandslehre : reihum verpassten wir unseren «Patienten» einen Pfotenverband, Druckverband oder Ohrenverband – alle Vierbeiner liessen uns geduldig gewähren, zeigten sich jedoch überaus freudig, als die komische «Polsterung» jeweils wieder entfernt wurde … :) ! Der krönende Abschluss bildete das Anlegen einer Maulschlinge (!) und das Abhören des Herzschlages mit dem Stethoskop.
Für mich war dieser Kurs äusserst lehrreich, nützlich und kurzweilig.
Ganz herzlichen Dank, dass wir diese einmalige Gelegenheit erhielten und uns viel Fachwissen und praktisches Knowhow aneignen konnten. Zum Abschied wurden wir alle mit einem reich gefüllten «Gudi-Bag« von VetTRUST überrascht – was für eine nette Geste!
Sandra Adank
Alle Bilder zum Workshop in der [Galerie]
Ein temperamentvolles Hunderudel mit ihren Begleitpersonen, ein toller Ort bei fast schon sommerlichen Temperaturen: Schöner hätte das Lauftreffjahr 2022 nicht beginnen können.
Lena Tobler
Gibt es etwas Beglückenderes als mit einem grossen Rudel unterwegs zu sein? Und sich dabei mit netten Menschen auszutauschen? Sicher nicht, meinten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des nach zwei Jahren ersten Lauftreffs der Regionalgruppe Zürich. Perfekt organisiert von unserem Präsidenten, René Hunziker, erkundeten wir den Wanderweg zwischen Furtbach und Golfplatzes in Otelfingen. Fast schon magisch war nicht nur das Datum – der 22.3.22 - sondern auch der wunderschöne, beinahe frühsommerlich warme Tag.
Zwar waren die Hunde meist an der Leine. Aber auch für sie gab es immer wieder Freilaufphasen, in denen sie miteinander herumtollen oder sich im Bach abkühlen konnten. Zuzuschauen wie neun energiegeladene Hunde gemeinsam ihre Runden drehen, war nicht nur für sie, sondern auch für ihre «Begleiterinnen» und «Begleiter» ein Genuss. Dass wir den Nachmittag gemeinsam mit unseren Hunden auf der Terrasse des Golfrestaurants abschliessen konnten, war natürlich das Tüpfchen auf dem i dieses gelungenen Nachmittags.
Danke René für diesen perfekten Auftakt. Auch im Namen von Ajka. Sie hat den tollen Nachmittag in ihre Träume eingebaut – so habe ich zumindest ihr Fiepen und ihre Laufbewegungen im Schlaf interpretiert.
Alle Bilder von diesem LaufTräff in der [Galerie]
Am Sonntag, dem 25. April fand auf dem Hundeplatz SKG in Dübendorf der Frühlings Retriever Workshop Spiel und Spass statt. Aufgrund der vom BAG auferlegten Covid-Massnahmen mussten die Veranstalter um Präsident René Hunziker Flexibilität und Kreativität walten lassen. Da bei solchen Anlässen zum Zeitpunkt der Veranstaltung nur 15 Personen zugelassen waren, mussten zwei Gruppen gebildet werden. 6 Hunde und 7 Personen bildeten am Morgen die erste Gruppe, 9 Personen und 8 Hunde die zweite Gruppe am Nachmittag.
Für die zweite Gruppe entfiel das Mittagessen, die Teilnehmer konnten sich aber vor der Veranstaltung und in der Pause mit den von den Mitliederinnen mitgebrachten Kuchen verköstigen, was auch redlich in Anspruch genommen wurde.
Um 14.00 stellte Präsident René Hunziker seine zwei Instruktorinnen Gabi Hunziker und Alexandra Schneider vor. Wiederum wurden zwei Gruppen gebildet, Alexandra übernahm die für den Alltag nützlichen Übungen, Gabi führte ihre Teilnehmer zum Parcours. Die Hunde mussten anspruchsvolle Hindernisse auf dem Parcours überwinden, beispielsweise unter einem Stuhl hindurchkriechen, ein Wackelbett betreten und darauf stehen bleiben, weitere Hindernisse überspringen und durch einen dunklen Tunnel laufen.
Gleich die erste Hündin Fenja legte die Latte sehr hoch, indem sie den Parcours souverän meisterte. Kein Hundebesitzer drängte sich danach vor, Quinto und Rena doppelten aber mit guten Leistungen nach. Etwas mehr Mühe hatte Hope, die Retrieverhündin des Präsidenten, aber sie war auch die jüngste Teilnehmerin, ebenso nicht ganz so souverän zeigte sich Inno. Aber dessen Kernkompetenzen sind ja auch die langen Wanderungen im Hundebuch seines Meisters. Beim zweiten und dritten Durchgang des Parcours haben dann aber alle Hunde die Aufgaben souverän gemeistert.
Die zweite Gruppe mit Alexandra übte das Schnüffeln und Aufdecken von Gudis und das Drehen und Wenden beim Laufen. Weiter hatten wir auch einen Gast. Gabi und René Hunziker sind zu einer Auffangstation für arme Hunde geworden, sie haben den 13-jährigen Dackel Daily einer schwererkrankten Frau aufgenommen. Daily ist vielleicht optisch neben den vielen schönen Retriever etwas abgefallen, ist aber ein lustiger und anhänglicher Dackel, der sofort von Mensch und Hund freundlich aufgenommen und sofort integriert wurde. Am Parcours und den Übungen hat Daily nicht teilgenommen.
Ein Höhepunkt vor dem Abschluss der Veranstaltung ist immer das Dummy-Training. Alle Hunde hatten viel Spass daran, einige haben einen kleinen Umweg zu ihrem Meister gemacht oder wollten den Dummy nicht mehr abgeben, aber alle Hunde haben die Übung meisterlich bewältigt. Daily hat auch daran nicht teilgenommen.
Am Schluss der Veranstaltung gab es für die Retriever (nur für sie, nicht für die Hundebesitzer) ein Wachtelei. Gabi meinte, dass sei für Hunde sehr gesund mit den vielen Proteinen und so. Beim Mensch geht vielfach das Wort „gesund“ mit „wenig genussvoll“ einher. Das scheint auch bei den Retriever zuzutreffen. Es scheint, dass die Mehrheit der Retriever bei den Wachteleiern nicht wirklich begeistert waren, sie hätten wohl eher ihr Biskuit vorgezogen, aber ein Gag zum Abschluss war es allemal.
Der Frühlings Retriever Workshop Spiel und Spass war einmal mehr ein sehr gelungener Anlass. Den Organisatorinnen um René Hunziker danken wir ganz herzlich und wie immer gilt der Wunsch, dass sich für den Aufbau, die Durchführung und den Abbau mehr freiwillige Helfer melden würden. Das gilt dann insbesondere für den grossen Jubiläumsanlass in Wädenswil im Herbst.
Max Huber
Alle Bilder von diesem Workshop in der [Galerie]
DUMMY – bitte mehr davon
Nach fünf aufregenden Tagen in wunderschöner Berglandschaft weiss ich nun: Dummy ist cool. Aber auch die Wanderer waren hellauf begeistert von der tollen Dummy- und Wanderwoche der Retriever-Regionalgruppe Zürich in Bivio.
Ajka, Golden Retriever-Hündin
Nichts war wie sonst an diesem Maisonntag, meine Menschen Martin und Lena wuselten herum und packten Unmengen Sachen ins Auto. Darunter auch eine grosse Tasche voll mit Futter, Goodys, Spielsachen, Leinen …, und auch mein Bett durfte mit. Wuff, wir fahren in die Berge, wuff, wuff!
Nach einer langen Fahrt und einem Spaziergang in Savognin trafen wir um 16.00 Uhr in Bivio ein, wo wir – 13 Hunde mit ihren Menschen – fünf Tage arbeiten oder wandern wollten. Natürlich hätte ich am liebsten sofort die neue Umgebung mit all den feinen Düften erkundet oder mich in den Schneefeldern gewälzt. Aber nichts da, nach einer herzlichen Begrüssung durch die beiden Organisatoren, Gabi und René Hunziker, meinten meine Menschen: ich müsse erst mal ankommen und runterfahren, damit ich am nächsten Morgen fit sei. Eigentlich müssten sie mich besser kennen.
Endlich gehts los
Am nächsten Morgen fuhren wir im Konvoi zu unserem ersten Trainingsplatz unterhalb des Marmorera-Stausees, von wo aus sich die 5-köpfige Wandergruppe mit drei Begleithunden auf den Weg nach Savognin machten. Endlich durften wir arbeiten. Unter der Leitung des ausgewiesenen Dummyexperten, Paul Koch, zeigten die erfahrenen Teams, was sie draufhatten. Die «Einsteigermenschen» waren mächtig beeindruckt. Wir, die noch Unerfahrenen, mussten ganz vorne anfangen: etwa mit der Aufgabe nicht einfach loszudüsen, sondern uns auf unsere Herrchen bzw. Frauchen auszurichten. Auch Fusslaufen und Abrufübungen gehörten zum Programm. Im Laufe des Tages wurden die Aufgaben für alle komplexer. Sowohl wir als auch die Könner hatten viel Kopfarbeit zu bewältigen. Endlich durften auch wir die ersten Futterdummys apportieren. Das hat Spass gemacht, vor allem wegen der wunderbar duftenden Leckerlis, die es darauf gab. Ziemlich müde, aber sehr zufrieden fuhren wir am Abend zurück ins Hotel. Zum Glück durften wir ausruhen, während unsere Menschen bei einer Feedbackrunde noch viel Wissenswertes erfuhren und gute Tipps erhielten.
Wunderschöne Trainingsplätze
Am Dienstag fuhren wir über den Julier zu einem tollen Trainingsplatz in Bever. Nun durften auch wir «Kleinen» unser Können zeigen, über den Fluss springen und dort unsere Dummys holen. Aber, oh Schreck, nun hiess es nicht nur den Futterdummys apportieren, sondern auch solche, die andere schon im Fang hatten. Ohne mich, sagte ich und zeigte diese einfach nur an. Genügt doch oder nicht? Das sah Gabi anders und legte kurzerhand einen Felldummy für mich. Da konnte ich nicht widerstehen. Bald darauf packte mich der Ehrgeiz, und so brachte ich nun auch «angeschlabberte» Dummys zurück – zumindest meistens! Lena war stolz auf mich und motivierte mich zusätzlich mit feinen Goodys.
Je mehr ich lernte, je grösser wurde der Spass. Und auch das Wetter war super, meist sonnig, einige Schneegestöber und mit 6–8 Grad für uns Hunde ideal. Und weil die Trainingsplätze im Engadin so genial waren, entschieden unsere Organisatoren, auch die nächsten beiden Tage dort zu trainieren. Zum Glück: Ob über Bodenlöcher, Bäche, Felder, im Wald oder die Hänge hinunter, hier gabs Herausforderungen für alle. Ganz schnell habe ich gemerkt, dass Dummytraining einiges mehr braucht, als im Alltag Bälle zurückzubringen. Da heisst es, den richtigen Moment abzuwarten, in die angezeigte Richtung zu laufen, den Dummy zu finden und schnurstracks zurückzubringen. Keine einfache Aufgabe bei all den feinen Düften, den vielen Spuren und vielen anderen Ablenkungen. Aber nicht nur wir Hunde, auch unsere Menschen waren gefordert. Zum Glück lerne ich rasch und kann auch ganz gut selbst entscheiden. So habe ich meine Beute auch gefunden, wenn ich Lenas Anweisungen mal nicht richtig verstanden habe. Aber dank klaren Anweisungen und guten Tipps von Paul und Gabi hat schliesslich auch sie begriffen, worum es geht. Das Beste an dieser Woche aber war, dass sie mir nun viel mehr zutraut und vertraut. Ich glaube, das hat uns noch enger zusammengeschweisst.
Ein Happy-Dummy zum Schluss
Am Freitagmorgen trafen wir uns bei schönstem Sonnenschein zum Abschlusstraining auf einem Hochplateau oberhalb von Bivio. Hier konnten alle nochmals zeigen, was wir gelernt hatten. Und mit einem einfachen «Happy-Dummy» fürs gute Gefühl hiess es dann Abschied nehmen. Ein Geheimnis will ich euch aber doch noch verraten: Am Abend war ich jeweils so müde, dass ich froh war, im Zimmer zu bleiben, während unsere Menschen sich das feine Essen schmecken liessen und ihre Erfahrungen austauschten.
Es waren tolle Tage, und Lena hat versprochen, dass wir dranbleiben. Ganz besonders gefallen hat mir, dass Paul jedes Team, ob erfahren oder nicht, individuell mit viel Geduld bei seinen Stärken abgeholt hat. Danke vielmals, auch dir, Gabi, für die vielen guten Tipps, mit denen du unsere Menschen immer wieder motiviert hast, und natürlich für die feinen Goodys. Und damit ich es nicht vergesse, Martin hat mir aufgetragen, auch dir, René, für die schönen Wanderungen und die gute Stimmung unterwegs zu danken. Wir kommen wieder.
Bericht und Fotos:
Lena Tobler mit Ajka
Überaus spannend und praxisnah; schon ab der ersten Minute zogen die beiden Tierärzte von VetTrust die Teilnehmenden am 1.-Hilfe-Kurs der Regionalgruppe Zürich in ihren Bann. Ihre wichtigsten Botschaften: kühlen Kopf bewahren und seinen Hund genau beobachten.
Wie messe ich den Puls meines Hundes? Wie hoch ist seine Atemfrequenz? Soll ich bei akutem Durchfall und Erbrechen in den Notfall? Je nachdem, unbedingt aber bei Bisswunden. Was, wenn mein Hund nicht mehr ansprechbar ist? Das waren nur einige Punkte dieses überaus spannenden Kurstages.
Im Notfall auf dem Bügelbrett …
Während die Hunde noch gemütlich in ihren Boxen in der kühlen Tiefgarage schlummerten, begrüsste Gabi Hunziker ihre Menschen zum 1.-Hilfe-Kurstag der Regionalgruppe Zürich. Gleich zu Beginn führte Dr. med.vet. Mohammed Ebeid kompetent und für uns Laien verständlich durch die häufigsten Erkrankungen, Verletzungen, Unfälle sowie durch die Gefahren von Vergiftungen und deren Symptome. Sein wichtigstes Credo: «Behaltet die Ruhe und beobachtet euren Hund.» Seine Kollegin, Med.vet. Fabienne Barna, doppelte nach: «Niemand kennt eure Fellnase besser als ihr. Darum, hört auf ihn und schildert dem Tierarzt kurz und knapp, was passiert ist und welche Symptome ihr beobachtet.» Lieber einmal zu viel beim Tierarzt anrufen, insbesondere auch am Wochenende, um so Schlimmeres abzuwenden. Genauso kompetent und mit viel Herzblut gab sie nach ihrem Kollegen einen – zwar noch – theoretischen Überblick, wie und womit wir Hundebesitzerinnen unseren Vierbeinern helfen oder ihnen zumindest Linderung verschaffen können. Und wann der Gang zum Tierarzt lebensrettend sein kann. Zum Beispiel bei Verdacht auf eine Rückenverletzung: «Falls nichts anderes vorhanden, schnallt euren Hund aufs Bügelbrett und bringt ihn sofort in den Notfall. Vergesst nicht, ihm einen Maulkorb umzubinden. Wenn keiner vorhanden, geht das auch mit einer Binde oder eurem Lieblingshalstuch.» Rund zwei Stunden, und keine Minute langweilig – voll mit aufgefrischtem und viel neuem Wissen –, holten wir unsere Hunde und suchten einen Schattenplatz fürs Picknick.
Von der Theorie zur Praxis
Mit klarer Anleitung und wenn notwendig mit aktiver Hilfe der beiden Tierärzte starteten wir am Nachmittag mit der praktischen Arbeit. Zuerst wurden Atemfrequenz, Puls und Temperatur gemessen. Dass die Schreibende die Temperatur versehentlich in der Vulva statt im After messen wollte, gab einiges zu lachen und zeigt, sogar das will geübt sein.
Danach ging es ans Verbinden. Der Pfotenverband? Gar nicht so einfach, muss doch zwischen jede Zehe ein Verbandstreifen gelegt werden, bevor der Verband darum herum gewickelt werden kann. «Schön muss es nicht aussehen, aber halten», ermunterte Fabienne Barna. Etwas mutiger, wagten wir uns danach an den Druckverband, und beim Verbinden der Ohren fühlten wir uns schon beinahe wie Profis. Lustig sahen sie aus, unsere Hunde mit ihren verbundenen Köpfen. Beinahe stoisch liessen diese das Ganze über sich ergehen. Ob es die feinen Goodies waren oder die Tatsache, dass sich ihre Menschen intensiv mit ihnen beschäftigten, wissen wir nicht. Trotzdem bin ich sicher, dass unsere Ajka versucht hätte, die «lustige» Maulbinde irgendwann abzustreifen, wenn sie drangeblieben wäre. Aber sie liess auch diese problemlos umbinden. «Denkt daran, selbst der sanfteste Hund kann plötzlich zubeissen, wenn er starke Schmerzen hat und nicht versteht, dass ihr ihm zu helfen versucht. Darum bei Nothilfe immer mit Maulkorb», erinnerte Mohammed Ebeid.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zum 1.-Hilfe-Kurs waren einstimmig: «Ein toller Tag. Wir haben enorm viel gelernt, konnten Erfahrungen austauschen und haben viel gelacht.» Trotzdem hoffen natürlich alle, dass ihre Hunde gesund bleiben und sie nie eine Mund-Nasen-Beatmung machen müssen, oder ihren Liebling gar auf einem Brett ins Tal tragen müssen.
Lena Tobler
Alle Fotos dieses Workshops in der [Galerie]